... In seinen meist großformatigen Acrylbildern übersetzt er seine Eindrücke vom Hochgebirge ­ oft sind es »real« existierende Bergmassive ­ in eine expressive malerische Sprache die sich der Abstraktion nähert ohne den Gegenstand gänzlich zu verleugnen: Es sind keine idyllischen Alpenbilder, sondern düstere Grau- und Brauntöne tauchen seine Visionen der Wirklichkeit in eine beinahe unheimliche Atmosphäre. Zu diesem Eindruck trägt noch der temperamentvolle Pinselduktus bei mit dem Peter Hirt große Farbflächen impulsiv auf die Lein-wand setzt, die den Bildern Spontaneität und Dramatik verleihen. Wir meinen, um die Gipfel jagende Wolkenfetzen verfolgen zu können! Andere Gemälde wiederum strahlen eine fast meditative Ruhe und Poesie aus. Von Natureindrücken angeregt sind auch die kleinformatigen Papierbilder von Peter Hirt. Nur ist seine Sicht auf die Wirklichkeit in diesen vor allem graphisch reizvollen Blättern eine ganz andere: Versuchte er in seinen großformatigen Arbeiten gleichsam einen Überblick über bestimmte Bergregionen in großzügiger Vereinfachung und Abstraktion zu gestalten die etwas Visionäres ausstrahlen, so rückt er der Natur in seinen Papierbildern quasi mit der Lupe aufs Erscheinungsbild. Sind Peter Hirts großformatige Abstraktionen von dunkeldrohender Dynamik erfüllt in der das Bedrohliche der lebensfeindlichen Hochgebirgsregion beinahe körperlich spürbar wird, atmen die Papierarbeiten Heiterkeit und Harmonie. Was gibt es mit dieser Nahsicht auf die Natur nicht alles für das künstlerisch geschulte Auge zu entdecken: Sensible Lineamente überziehen wie feine Adern die Oberflächen von Steinen und Felsen, Moose und Flechten bilden Strukturen, die an Landkarten oder an Satellitenphotos der Erdoberfläche (»Berg-Geäder« 2001) erinnern, an Gräser und filigranhaft ineinander verwobene feine Äste und Zweige ­ welche Übereinstimmung zwischen dem Makro- und dem Mikrokosmos! Auch die in diesen Arbeiten zur Anwendung kommenden bildnerischen Mittel sind gänzlich andere als die mit breitem Pinsel temperamentvoll pastos oder transparent aufgetragene Acrylfarbe der großen Formate: Peter Hirt bevorzugt dabei ganz individuell gehandhabte Mischtechniken wie Ölkreide auf Nepalkarton, Tusche, Acryl, Kreide u.a.. Besonders reizvoll sind die aus Fragmenten größerer, vom Künstler zerstörter Arbeiten komponierte Collagen: Beim Herausbrechen kleiner Flächen traten darunterliegende Farbschichten wieder zutage und bilden ­ entsprechend arrangiert ­ gezackte Zufallsstrukturen, die Assoziationen an Felsengebirge im Betrachter hervorrufen können.
Die expressive Wucht seiner Bergvisionen wandelt sich in Peter Hirts Papierbildern ins Heiter-Verspielte ­ auch dies ein wichtiger Aspekt der Bergwelt für ihn. Gerade die Kontraste zwischen Nah- und Weitsicht machen den Reiz seiner abstrahierenden und dabei doch so naturnahen Malerei aus.